Ausfallzeiten können sich heutzutage nur noch wenige Unternehmen leisten – und selbst für diese sind Probleme mit der IT mindestens ärgerlich und kosten immer Zeit und Geld. Backups sind wichtig für Datensicherung und Wiederherstellung, können aber im laufenden Betrieb nicht die Lösung sein, wenn die Katastrophe – das sogenannte Disaster – eintritt. Eine sehr geeignete Lösung ist das Disaster Recovery as a Service (DRaaS).

Was ist DRaaS und wie hilft es im Fall der Fälle weiter?

Disaster Recovery as a Service oder kurz DRaaS ist ein Dienst, der von Providern für Cloud-Computing angeboten wird. Dabei erfolgt nicht nur eine Datensicherung, sondern die Duplizierung der gesamten IT-Infrastruktur in einer Cloud-Umgebung. Kommt es nun zu einem Zwischenfall, bei dem die IT ausfällt, lassen sich im Notfallverfahren die duplizierten Strukturen beinahe nahtlos weiterhin aus der Cloud ausführen und später eine Wiederherstellung der gesamten Architektur durchführen.

Disaster Recovery as a Service geht einen Schritt weiter, denn im Gegensatz zu firmeneigenen Lösungen müssen dort keine eigenen Ressourcen für derartige Zwischenfälle bereitgehalten werden. Alle Ressourcen, Wartungsarbeiten und ggf. Erweiterungen der Infrastruktur werden von einem Serviceanbieter zur Verfügung gestellt. Damit einher geht einer der wichtigsten Vorteile des Cloud-Computings, nämlich dem der Dezentralisierung. Kommt es zu einem physischen Verlust von IT-Infrastruktur (z. B. durch ein Feuer oder andere Schadensereignisse), lässt sich so auf eine Sicherheitskopie der kompletten IT zugreifen.

Typische Disaster-Szenarien für IT-Systeme in Unternehmen:

  • Fehlbedienungen durch Personal
  • Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen)
  • Feuer
  • Stromausfälle
  • Hardwaredefekte
  • Cyberangriffe auf die IT-Infrastruktur
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

So funktioniert DRaaS oder Disaster Recovery as a Service

draasMit DRaaS wird ein virtuelles Spiegelbild der kompletten Infrastruktur angefertigt und im sogenannten Fail Safe-Modus in der Cloud gespeichert. Dies beinhaltet nicht nur eine umfassende Sicherungskopie von Daten, sondern von allen relevanten Bestandteilen der IT wie Networking und Computing-Funktionen, die trotz einer herkömmlichen Datensicherung erst einmal nicht mehr zugänglich wären.

Das Unternehmen ist also in der Lage, bei einem Ausfall weiterhin die Anwendungen auszuführen, die für den Betrieb notwendig sind. Der Unterschied liegt darin, dass diese im Disaster-Fall eben nicht mehr lokal auf den eigenen Rechnern ausgeführt werden, sondern alles in Echtzeit aus der Cloud repliziert wird. Eine Recovery wird damit nicht nur beschleunigt, sondern kann unter Umständen sogar völlig nahtlos eingespielt werden. Nach der Wiederherstellung der Server im Unternehmen (oder im Falle physischer Beschädigung nach deren Ersatz) werden die aktuellen Prozesse und Daten wieder auf die internen Systeme übertragen.

Nun mag man sich die Frage stellen, warum dann nicht immer grundsätzlich über DRaaS gearbeitet wird – auch das ist prinzipiell möglich, nennt sich dann aber Platform-as-a-Service oder Function-as-a-Service. DRaaS ist hingegen vor allem für Notfälle konzipiert und soll die physische IT im Unternehmen nicht ersetzen, sondern ergänzen. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass bei der Auslagerung in die Cloud längere Latenzzeiten bei der Verarbeitung und Abwicklung bestimmter Prozesse auftreten und die Arbeitsgeschwindigkeit reduziert sein kann. Allerdings ist dies dem kompletten Verlust der IT-Infrastruktur mit langen Ausfallzeiten vorzuziehen.

PLANSYSTEME
HABEN SIE IRGENDWELCHE FRAGEN? GERNE KÖNNEN SIE UNS KONTAKTIEREN!
Bitte zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. In einem ersten unverbindlichen Gespräch finden wir heraus, wie wir Ihnen helfen können und ob unsere Lösungen zu Ihren Bedürfnissen passen. Wir freuen uns auf Sie!

Was ist der Unterschied zwischen DRaaS und Backup as a Service (BaaS)?

Bei DRaaS steht die Funktionalität der EDV im Vordergrund, die während eines Zwischenfalls in die Cloud ausgelagert wird. Somit können Unternehmen direkt weiterarbeiten, auch wenn die lokale IT nicht einsatzfähig oder sogar zerstört ist.

Bei Backup as a Service (BaaS) stellt der Anbieter hingegen nur die Möglichkeit zur Datensicherung und Duplizierung zur Verfügung.

draas-backup

BaaS Infrastruktur

Mit BaaS alleine bleibt die Infrastruktur an sich ungeschützt. BaaS eignet sich also vor allem zur Aufbewahrung von großen Datenmengen. Übrigens haben Sie bei vielen DraaS-Anbietern die Wahl zwischen Managed Services, Assisted Services und Selfservice, so dass Sie den Grad an Fremdhilfe bei der Bewältigung von Zwischenfällen selbst festlegen können. Die Kosten richten sich entsprechend nach dem gewählten Serviceumfang.

Fragen und Antworten zu Disaster-Recovery-as-a-Service

  • ein sekundäres Rechenzentrum für DR-Zwecke wird nicht benötigt
  • es ist keine Duplizierung von Speicherhardware zwischen dem primären Rechenzentrum und dem DR-Standort erforderlich.
  • entlastet internes IT-Personal, das sich auf andere Systeme, Anwendungen und Projekte konzentrieren kann.

So wie DRaaS viele Vorteile hat, gibt es natürlich auch ein paar Nachteile wie beispielsweise:

  • man muss sich auf sein Dienstleister verlassen können, dass er den Plan im Katastrophenfall umsetzt und die festgelegten Ziele einhält
  • es kann zu Leistungsprobleme bei Anwendungen, die in der Cloud laufen kommen
  • es besteht die Möglichkeit von Bandbreitenprobleme, insbesondere bei der kontinuierlichen Datenreplikation.