Zu den vielen serverlosen Cloud Computing Angeboten, die diverse Software as a Service Anbieter ihren Kunden näherbringen möchten, zählt auch das Modell Function-as-a-Service. Dabei kann der Anwender gezielt Funktionen nutzen, die vom Provider exakt abgerechnet werden. Die Ergebnisse der genutzten Funktion werden dann für verschiedene Zwecke aufbereitet oder direkt genutzt.
Die verschiedenen Service Functions, die im Rahmen eines FaaS-Dienstes angeboten werden, können je nach Anwendungsbereich variieren. Das Prinzip ist jedoch immer gleich: Ein Kunde nutzt die Funktion, die auf Abruf jederzeit zur Verfügung steht und erhält die gewünschten Ergebnisse der Funktionsanfrage binnen kurzer Zeit zurück. Nützlich ist dieses Konzept, um Anwendungen zu entwickeln oder sie im laufenden Betrieb zu managen. Da die eigentliche Server-Infrastruktur bei FaaS auf eine Cloud ausgelagert ist, erfordert die Ausführung der Service Functions keine eigenen Ressourcen im Endgerät.
Greift beispielsweise eine Handy-App oder ein Sprachassistent auf die externen Functions as a Service zu, liefert der Provider die gewünschten Ergebnisse, die das Endgerät wiederum an den Nutzer weitergibt. Anschließend ist die Funktion für die nächste Anfrage bereit. Damit die Funktion ein Ergebnis bereitstellt, ist grundsätzlich ein bestimmtes Event (wie eben eine konkrete Anfrage an einen Sprachassistenten) erforderlich. Dadurch müssen Apps keine laufenden Prozesse im Hintergrund unterhalten, die Ressourcen im Endgerät binden würden. Allerdings gibt es neben der reinen Cloud-Anbindung auch Funktionen, die sich lokal installieren lassen.
Was unterscheidet Function-as-a-Service von anderen Diensten?
Häufig werden FaaS-Dienste mit anderen as-a-Service-Angeboten verwechselt. So ähnelt zwar das Platform-as-a-Service-Konzept dem der Funktionsbereitstellung, arbeitet aber niemals nur mit einzelnen Anfragen. Vielmehr arbeitet PaaS in der Regel mit Prozessen, die für einzelne Ergebnisse mehr Zeit benötigen, dafür aber gleichzeitig mehrere Anfragen verarbeiten können. In manchen Anwendungsbereichen ist es jedoch sinnvoller, sich auf einzelne Funktionen zu konzentrieren. So kann ein Nutzer beispielsweise immer nur eine Anfrage an seinen Sprachassistenten stellen. Bitten Sie Siri, Alexa oder Google, die aktuelle Verkehrslage am Aufenthaltsort anzusagen, ist FaaS-Nutzung die perfekte Lösung.
Dies lässt sich auf viele Anwendungsbereiche und Applikationen übertragen, die bestimmte Funktionen nur punktuell benötigen, sie aber jederzeit bereithalten müssen. Dies hat nicht nur technische Vorteile, sondern wirkt sich auch auf die Kosten aus. Während viele Paas-Dienstleistungen bestimmte Ressourcen ständig vorhalten müssen und prozessbasiert abgerechnet werden, lassen sich serverlose FaaS-Anforderungen an die Cloud vom Dienstleister exakt pro Anfrage abrechnen.
Wichtige Vorteile von Functions-as-a-Service im Überblick:
- Entwickler müssen sich nicht um Infrastruktur kümmern
- nur einzelne Funktionen werden je nach Bedarf angesprochen
- exakte, nutzungsabhängige Abrechnung möglich
- auch selten benötigte Funktionen bleiben jederzeit ansprechbar
Die gesamte Administration der Server und sonstiger Infrastruktur liegt beim Provider. Da die Funktionen in sich geschlossen sind, lassen sie sich zudem sehr einfach aktualisieren und ändern, falls notwendig. Entwickler haben somit die Möglichkeit, komplexe Logikoperationen einer Applikation in einzelne Funktionen aufzuteilen. Dadurch lassen sich Leistung und Anforderungen flexibel aufeinander abstimmen und gegebenenfalls anpassen.
Bei der Entscheidung zwischen Functions-as-a-Service und Platform-as-a-Service ist neben der unterschiedlichen Abrechnungsmethodik auch der Ausgangszweck maßgeblich. So eignet sich PaaS eher dafür, eine komplette Entwicklungsumbgebung für die Erstellung von Applikationen zu nutzen, während sich das FaaS-Modell eher für parallele Funktionsaufrufe eignet, die sich gezielt skalieren lassen. Zu den wichtigsten Anbietern für FaaS-Cloud Servicing zählen Google, IBM, Oracle, Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure.
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