Microsoft bietet mit Azure Site Recovery oder kurz ASR einen neuen Ansatz zur Wiederherstellung von Daten und Systemen, der aus einer sicheren Cloud-Umgebung heraus betrieben wird. Dieses auch als „Disaster-Recovery-as-a-Service“ (DRaaS) bezeichnete Konzept eignet sich nicht nur für Großkonzerne, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen, die im Alltag bereits viele Microsoft-Produkte wie den Browser Edge, die Office-Software oder MS Cloud-Dienste nutzen.

Was ist Azure Site Recovery genau?

Mit einem DRaaS-Dienst wie ASR können Unternehmen ihren Mitarbeitern cloudbasierte Wiederherstellungs-, Replikations- und sogenannte Failover-Prozesse zur Verfügung stellen, mit denen Anwendungen und Workloads auch während eines Systemausfalls weitergeführt werden können. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um geplante oder ungeplante Ausfälle handelt.

Azure-Site-Recovery ermöglicht die automatisierte Wiederherstellung und Replizierung von geschützten Instanzen eines Systems an sekundären Standorten. In der Praxis wird dadurch die Kontinuität im Geschäftsbetrieb unter nahezu allen Bedingungen gewährleistet. Die vergangenen Jahre haben mit den weltweiten Auswirkungen einer Pandemie, mit Naturkatastrophen und Kriegsereignissen bewiesen, dass die Überlebensfähigkeit von Unternehmen eng mit einer funktionierenden und zuverlässigen Strategie für Disaster-Recovery verknüpft ist.

So funktioniert ASR

Einrichtung und Verwaltung des Site Recovery Dienstes erfolgen über das Azure-Portal von Microsoft. Hier können Unternehmen nun beliebig physische Server oder lokale virtuelle Computersysteme replizieren. Alternativ können sie auch in ein sekundäres Rechenzentrum übertragen werden. Zu den Features von Azure Site Recovery gehört unter anderem die Replikation kompletter Workloads, die auf unterschiedlichen Rechnern und Servern laufen können.

Azure_Site_Recovery

Diese Workloads und dazugehörige Anwendungen werden normalerweise von virtuellen oder physisch existierenden Rechnern ausgeführt. Fällt ein solches System im Betrieb aus, transferiert ein sogenannter Failover den Zugriff der Anwendungen an den sekundären Standort. Sobald das Problem am Primär-System behoben ist, kann alles wieder über einen Failback zurückübertragen werden. Somit wird ein nahezu nahtloses Arbeiten selbst bei gravierenden Ausfall-Problemen möglich, egal, ob die Ursache im Hardware- oder im Softwarebereich liegt.

Azure Site Recovery Microsoft

Je nach den spezifischen Anforderungen des Unternehmens kann die Wiederherstellung in verschiedenen Ebenen priorisiert werden, um im Notfall die jeweils benötigten Anwendungen in der passenden Reihenfolge zur Verfügung zu haben. Hierfür lassen sich entsprechende Wiederherstellungspläne erstellen, die den laufenden Betrieb im Alltag des Unternehmens nicht beeinträchtigen. 

Weitere Features von Azure Site Recovery:

  • Netzwerkintegration
  • Flexible Failovers
  • Workload-Replikation
  • Datenresilienz
  • Konsistenzbeibehaltung für Apps während eines Failovers
  • optimierte Wiederherstellungspläne

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Eignet sich ASR für mein Unternehmen?

Grundsätzlich ist die Leistungsfähigkeit von Azure Site Recovery für Unternehmen jeder Größe geeignet. Auch die Branche spielt keine Rolle. Besonders gut funktioniert ASR natürlich in Unternehmen, die auch bei ihrer sonstigen IT auf Microsoft-Produkte setzen, weil alles perfekt aufeinander abgestimmt ist. Dies erleichtert auch den Anwendern den Umgang mit ASR, weil die Benutzeroberfläche auf MS-erfahrene Nutzer optimiert ist. Allerdings ist dies keine Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Cloud-Lösung für DRaaS.

Kostenseite der Azure Site Recovery

Auf der Kostenseite wird der Service von ASR nach sogenannten Instanzen berechnet:

Geschützte Instanz Kosten
betrieben auf Website des Unternehmens 13,49 Euro monatlich
direkt in Azure geschützt 21,09 Euro monatlich

Die Berechnung erfolgt monatlich basierend auf dem Durchschnitt der täglichen Zahl geschützter Instanzen. Werden mit ASR beispielsweise 30 Instanzen bis zur Monatsmitte geschützt, aber in der zweiten Hälfte des Monats überhaupt keine, berechnet Microsoft diesen Monat mit dem Durchschnitt von 15 geschützten Instanzen.

Die Kosten variieren also nach dem Schutzumfang, der aktuell vom Unternehmen beansprucht wird. Während der initialen Testphase von 30 Tagen ist der Schutz mit ASR komplett kostenlos. Bei der Kalkulation sollten Unternehmen berücksichtigen, dass der Betrieb eines sekundären Rechenzentrums durch die Nutzung von ASR unnötig wird und entsprechende Kosten eingespart werden können.

Bilder in diesem Beitrag / Pictures in this post: ©Microsoft