Digitale Geschäftsmodelle beeinflussen die Erlösgenerierung. Durch die stetige Umsetzung der Industrie 4.0, die Schaffung digitaler und dynamischer Ökosysteme sowie die Verwendung der dafür benötigten Technologien können einerseits natürlich bestehende Fertigungsprozesse und -verfahren optimiert werden. Andererseits eröffnen sich aber auch völlig neue Möglichkeiten, um plattformbasierte, datengetriebene und innovative Geschäftsmodelle zu konzipieren und zu implementieren. Diese sind durch neuartige Formen der Umsatz- und Erlösgenerierung, der Wertschöpfungsarchitektur und des Nutzerversprechens geprägt.
Dynamische, flexible Erlösgenerierung – während des kompletten Produktlebenszyklus
Durch die zunehmende Digitalisierung und die damit einhergehende Umsetzung der Industrie 4.0 entstehen viele Potenziale, um flexible und neuartige Erlösmodelle für Produkte und Dienstleistungen zu konzipieren und umzusetzen. Digitale Geschäftsmodelle gehen dabei zunehmend in wissensgetriebene Modelle über. Die Erlösgenerierung über den kompletten Produktlebenszyklus hinweg wird dadurch möglich.
Ein Beispiel dafür wäre eine nachträgliche Leistungserweiterung eines Produktes: Durch – eventuell auch kostenpflichtige – Updates können neue Funktionen „over-the-air“ drahtlos via Mobilfunknetz oder WLAN aufgespielt werden. Somit beschränkt sich die Erlösgenerierung nicht mehr nur auf den reinen, einmaligen Verkauf eines Produktes, sondern umfasst den gesamten Lebenszyklus.
Weiterhin ist eine dynamische Anpassung der Preise möglich, weil Daten aus verschiedenen Quellen überall verfügbar sind. Somit erhöht sich auch die Transparenz der Markt- und Umweltgegebenheiten. Preise können dementsprechend besser an das aktuelle Angebot und die Nachfrage angeglichen werden. Aber auch mögliche Störeinflüsse im Wertschöpfungssystem werden durch datengetriebene Geschäftsmodelle besser sichtbar und können die Preisgestaltung beeinflussen.
Unternehmen haben noch Schwierigkeiten im Umgang mit digitalen Geschäftsmodellen
Der aktuelle Trend zeigt aber, dass viele Unternehmen sich noch etwas schwer damit tun, auf Basis der digitalen Geschäftsmodelle neue Leistungsangebote profitabel umzusetzen. Zahlreiche Unternehmen setzen auf die zeitliche Nutzung ihres Produktes, indem sie etwa eine Servicegebühr im Monat erheben. Dies ist aber häufig auch der einzig genutzte Parameter. Dabei würden sich etliche Kunden eine flexible Bepreisung wünschen, für die weitere Parameter zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel:
- tatsächliche Auslastung oder Verwendung – Pay-per-Use
- Gewicht der erforderlichen oder transportierten Waren – Pay-per-Load
Die derzeitige Markt- und Umweltsituation wird bei der Bepreisung bisher zudem kaum in Echtzeit berücksichtigt. In dieser Hinsicht dürfen Unternehmen durchaus noch offener und mutiger werden, um ihre Potenziale gut zu nutzen.
Daten als bedeutendes Wirtschaftsgut im 21. Jahrhundert
Daten werden heutzutage oft als „Öl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Sie sind von großer Bedeutung, um innovative Nutzerversprechen zu konzipieren und bereitzustellen. Dabei ist es ebenso wichtig, dass die Daten sicher ausgetauscht werden können. Weiterhin müssen Daten in dynamischen Wertschöpfungsnetzwerken flexibel miteinander verknüpft und kombiniert werden. Dann lassen sich neue Geschäftsmodelle konzipieren und umsetzen, datenbasierte Serviceangebote implementieren und die Effizienz der Geschäftsprozesse steigern.
Daten sind in der heutigen Zeit ein bedeutendes Wirtschaftsgut. Immer häufiger werden sie auch als Zahlungsmittel eingesetzt. Längst ist es üblich, große Datenmengen zu erfassen und zu sammeln. Bisher findet die kommerzielle Nutzung dieser Daten überwiegend im Rahmen der nutzerspezifischen Online-Werbung statt. Der positive Wert der Daten wird in der Öffentlichkeit und auch in der Wirtschaft noch nicht überall erkannt. Es fehlt auch oft an einer einheitlichen Regelung der Nutzungsrechte der Daten, was die Kommerzialisierung dieser natürlich erschwert.
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